DPU Lieferung

Einleitung

Bei DPU (Delivery at Place Unloaded) ist der Verkäufer für den Transport der Waren vom Ursprungsort zum vereinbarten Bestimmungsort verantwortlich und stellt sicher, dass die Waren am angegebenen Ort entladen werden.

“Entladen” bezieht sich auf die physische Übergabe der Ware von einer Transporteinheit an den vom Käufer angegebenen Ort. Der Käufer kann bestimmte Entladepräferenzen haben:

  • Einige ziehen es vor, ihre eigene Ausrüstung und Versicherung für die Entladung zu verwenden.
  • Kleine Sendungen wie Kurierpakete können ohne komplizierte Entladevorgänge zugestellt werden.

Entscheidend ist, dass die Waren sicher und effizient in den Besitz des Käufers übergehen, wobei die Flexibilität von der Art und Größe der Sendung abhängt.

Die größte Herausforderung für Verkäufer ist die Zollabfertigung, da die meisten Länder verlangen, dass sich lokale Unternehmen um diesen Prozess kümmern, einschließlich der Verantwortung für Mehrwertsteuer, Zölle und Steuern.

Wenn der Käufer die Einfuhrzollanmeldung selbst vornimmt - was die Regel ist -, ist er für alle Kosten verantwortlich:

  • Falsche Anmeldung
  • Unterdeklaration des Wertes
  • Fehlende Zölle und Steuern

DDP (Delivered Duty Paid) wird häufig im elektronischen Handel verwendet, insbesondere wenn das Risiko für den Verkäufer minimal ist, die Waren per Kurier transportiert werden und die Genehmigungsanforderungen des Käufers minimal sind.

FCL-Lieferung unter DPU

Die Lieferung im FCL-Versand (Full Container Load) ist mit erheblichen logistischen Herausforderungen verbunden, die sich in erster Linie auf den Einsatz von Ausrüstung und Zeitbeschränkungen beziehen. Die Reedereien bieten in der Regel zwei primäre Entladeverfahren an:

Live Unloads

Hierbei handelt es sich um zeitlich begrenzte Zeitfenster - oft um die 3 Stunden -, in denen der Lkw ankommt, der Container sofort entladen wird und die Ausrüstung umgehend zurückgebracht wird. Diese Methode erfordert präzise Koordination und Effizienz.

Drop and Pick

Bei dieser Methode setzt die Reederei den Container am Zielort ab und kehrt später zurück, um ihn abzuholen. Jeder zusätzliche Zeitaufwand oder jede zusätzliche Bewegung des Lastwagens führt jedoch zu zusätzlichen Kosten.

Es stellt sich die kritische Frage: Wer trägt die Verantwortung für das langsame Entladen von Containern, und welche finanziellen Auswirkungen haben Verzögerungen? Die wichtigsten potenziellen Verantwortlichkeiten und Konsequenzen:

  • Verursacht der Käufer Verzögerungen bei der Entladung, kann er für Liegegelder (Gebühren für die Belegung des Containers über die zugewiesene freie Zeit hinaus) verantwortlich sein.
  • Wenn das Containerequipment nicht innerhalb des vereinbarten Zeitrahmens zurückgegeben wird, können Festhaltekosten anfallen.
  • Genaue Vertragsbedingungen und spezifische Schifffahrtsvereinbarungen bestimmen letztendlich die finanzielle Verantwortlichkeit

Diese komplexen Zusammenhänge unterstreichen die Bedeutung einer klaren Kommunikation, einer effizienten Logistikplanung und klar definierter Verantwortlichkeiten im internationalen Schiffsverkehr.

Wenn ein Verkäufer die DPU Incoterms akzeptiert, muss der Vertrag ausdrücklich die Verantwortlichkeiten für folgende Punkte festlegen:

  • Lkw-Wartezeit
  • Liegegeldgebühren
  • Gebühren für Festhalten
  • Container-Schäden
  • Kosten für die Containerreinigung

Eine klare Zuordnung dieser potenziellen Zusatzkosten verhindert künftige Streitigkeiten und gewährleistet einen reibungslosen Logistikbetrieb.

LCL-Anlieferung unter DPU

Bei der Anlieferung an einer Containerfreight Station (CFS) werden die Waren bereits entladen. Der Käufer zahlt zusätzliche Lagergebühren, wenn die Waren über die zulässige freie Zeit hinaus liegen bleiben.

Bei der Anlieferung beim Kunden müssen die Waren in den meisten Fällen so klein sein, dass der Lkw-Fahrer sie entladen und an den vom Käufer angegebenen Ort bringen kann. Wenn die Waren palettiert sind und der Käufer über die entsprechende Ausrüstung verfügt, ist es für ihn einfacher, das Abladen zu organisieren.

In beiden Fällen müssen etwaige zusätzliche Kosten, die nach der Lieferung anfallen, zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses deutlich angegeben werden.

Luftfrachtlieferung unter DPU

Bei der Anlieferung in einem Flughafenterminal sind die Waren bereits entladen. Der Käufer zahlt zusätzliche Lagergebühren, wenn die Waren über die zulässige freie Zeit hinaus liegen bleiben.

Ähnlich wie in anderen Fällen unter DPU müssen die Waren bei der Anlieferung beim Kunden in den meisten Fällen so klein sein, dass der Lkw-Fahrer sie entladen und an den vom Käufer angegebenen Ort bringen kann. Wenn die Waren palettiert sind und der Käufer über die entsprechende Ausrüstung verfügt, ist es für den Käufer einfacher, das Entladen zu organisieren.

Bahnzustellung unter DPU

Am Bahnterminal werden die Waren aus dem Waggon entladen. Die Abfertigungsgebühr (Destination Terminal Handling Charge, DTHC) für die Entladung des Containers ist vom Verkäufer zu tragen. Alle zusätzlichen Kosten, die nach der Lieferung anfallen, wie z. B. Lagerkosten, sind vom Käufer zu tragen.

In seltenen Fällen erfolgen DPU-Lieferungen (Delivery at Place Unloaded) per Bahn direkt an das Gelände des Käufers, wofür der Käufer eine eigene Bahnrampe in seinem Betrieb benötigt.

Straßenlieferung unter DPU

Bei DPU (Delivery at Place Unloaded) hängt die Komplexität der Entladung von der Größe und dem Gewicht der Waren ab. Der Transport von kleinen Paketen, die von einem einzigen Mitarbeiter gehandhabt werden können, ist einfach. Das Entladen wird jedoch schwierig, wenn spezielle Maschinen für den Transport der Waren erforderlich sind.

Schlussfolgerung

  • Es besteht ein hohes Risiko für den Verkäufer, der die Einfuhrzölle in einem fremden Land abwickeln muss.
  • Der Verkäufer benötigt die Dienste eines zuverlässigen Spediteurs am Zielort.